Mittwoch, 14. September 2016

Wenn man eine Kündigung wagt

Empört rief mich heute ein Mitarbeiter meines bisherigen Erdgas- und Stromlieferanten an. Der Grund: ich hatte mich dazu entschlossen, Erdgas und Strom künftig bei einer anderen Firma wesentlich preiswerter zu beziehen. Ersparnis im ersten Jahr: etwa 1.000 Euro. Der Mitarbeiter warf mir vor, als langjähriger Kunde hätte ich doch erst bei seiner Firma anrufen und mitteilen sollen, dass ich ein günstigeres Angebot nützen könne. Dann hätte man mir ebenfalls ein günstigeres Angebot anbieten können. Die Ersparnis des anderen Anbieters stimme nicht, hieß es außerdem. Nach langem Hin und Her entschied ich, bei meiner Kündigung zu bleiben.

Meine Recherchen im Internet belegten, dass mein früherer Anbieter mit zu den teuersten Lieferanten von Erdgas und Strom gehört. Die von meinem neuen Anbieter erwähnten günstigeren Angebote waren korrekt. Ähnliche Angebote unterbreiten auch andere Firmen. Erst lange nach dem Telefongespräch fiel mir ein, dass ich dem Anrufer einen Kompromissvorschlag hätte machen können: Seine Firma hätte mir für die zurückliegenden Jahre eine Rückerstattung der zuviel von mir bezahlten Erdgas- und Stromlieferungen geben können. Dann wäre ich sicherlich weiterhin Kunde bei seiner Firma geblieben und hätte etliche tausend Euro auf meinem Bankkonto gehabt. Das Beste fällt einem im Leben leider oft viel zu spät ein.